Informationen aus Zanskar – April 2020
von Dr. Klaus Schuback
Von der globalen Corona-Pandemie ist natürlich auch Indien betroffen. Die offizielle Zahl der Corona-Fälle ist dort inzwischen auf mehr als 29.000 gestiegen und mehr als 900 Menschen sind infolge einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Die Dunkelziffer ist sehr wahrscheinlich extrem hoch und es wird befürchtet, dass die große Welle erst noch bevorsteht.
Seit Ende März gilt in Indien eine landesweite Ausgangssperre und ein Lockdown für alle Betriebe, Schulen etc. Während die Ausgangsperre schon mehrfach verlängert wurde, will die Regierung die Industrieproduktion in einigen Bereichen wieder in Gang bringen – zumindest teilweise und unter verschärften Hygienevorschriften.
In Ladakh gibt es zurzeit nur etwa 25 bestätigte Corona-Infektionen und aus Zanskar, einem Teilgebiet von Ladakh, sind uns keine Infektionen bekannt.
Die SECPAD Schule ist wie alle Schulen im Land noch auf unbestimmte Zeit geschlossen. Wir stehen in ständigem Austausch mit dem Präsidenten der SECPAD, Mr. Namgyal, der sich zurzeit in Leh aufhält und aufgrund der Ausgangssperre nicht nach Zanskar reisen kann. Er steht aber in Kontakt mit den Zanskaris und hat uns versichert, dass die Schüler und Lehrer wohlauf sind und darauf brennen die Schule wieder zu öffnen. Wir haben Mr. Namgyal gebeten die Gehälter der Lehrer u. a. Mitarbeiter weiterzubezahlen, auch wenn die Schule geschlossen ist. Die erforderlichen Gelder haben wir dafür zur Verfügung gestellt. Zwei neue Lehrer für die Naturwissenschaften konnten glücklicherweise noch vor dem Lockdown eingestellt werden.
In Vorbereitung auf eine mögliche Zunahme der Corona-Infektionen hat Mr. Namgyal bereits in Leh Desinfektionsmittel und Masken für die Schule eingekauft und das Handwerkszentrum (VTC) der SECPAD in Zanskar gebeten sich der Herstellung von Gesichtsmasken zu widmen. Damit die Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Pandemie nicht an finanziellen Mitteln scheitern, haben wir unsere finanzielle Unterstützung der SECPAD um einen entsprechenden Betrag aufgestockt und vorzeitig zur Verfügung gestellt.
Seitens der Stiftung wollen in diesem Jahr Dr. Klaus Schuback und Andreas Götte nach Zanskar fahren, um die laufenden Projekte zu kontrollieren und ein weiteres Projekt anzustoßen. Obwohl die Flüge bereits gebucht sind, ist es aber zurzeit fraglich ob wir diese Reise antreten können. Dies gilt auch für das Dental Camp von Dr. Marianne Prien. Wir werden wohl erst im Mai oder Juni wissen, ob eine Reise nach Zanskar möglich sein wird, geben die Hoffnung aber nicht auf.
Dr. Klaus Schuback