Stiftung
Die Reinhard und Marianne Athenstaedt-Stiftung wurde durch Marianne Athenstaedt im Juli 2000 gegründet und am 23.01.2001 vom Senator für Inneres der Hansestadt Bremen genehmigt.
Die Stiftung ist als gemeinnützig anerkannt. Das Stiftungskapital stammt aus dem Nachlass der Stifterin und beträgt zurzeit 1.000.000,- EUR. Die Stiftung finanziert sich aus den Erträgen des Stiftungskapitals, privaten Spenden und ehrenamtlichen Leistungen engagierter Bürger, die die Ideen und Ziele der Stifterin unterstützen. Alle Beteiligten arbeiten ehrenamtlich, so dass jede Form der Hilfe und alle Spenden zu 100 Prozent dem Stiftungszweck zugutekommen.
Zweck und Ziele der Stiftung
Zweck der Stiftung ist die Förderung der Entwicklungszusammenarbeit, insbesondere die Förderung von Maßnahmen, die zur Erhaltung und zukunftsorientierten Entwicklung von Völkern und Kulturen geeignet sind, deren Bestehen gefährdet ist.
Sie unterstützt damit Personen und sozial ausgerichtete Organisationen, denen ein selbstverantwortlicher Aufbau eines lebenswerten Daseins aus eigener Kraft nicht möglich ist. Ferner gehören in diesem Rahmen umweltschützende Maßnahmen, die Erhaltung natürlicher Ressourcen und die Anregung zu deren sinnvoller Nutzung zu den Aufgaben der Stiftung. Bei allen geförderten Maßnahmen steht das Grundprinzip “Hilfe zur Selbsthilfe” im Mittelpunkt der Förderung.
Die Aktivitäten der Stiftung schließen ethnische, religiöse, politische und soziale Vorbehalte aus.
Gremien
Vorstand
Evelyn Reuter, Vorsitzende, Rostock
Dr. Klaus Schuback, Stv. Vorsitzender, Bad Schwartau
Andreas Götte, Hamburg
Franz Nitsch, Bremen
Beirat
Brigitte Heitmeier, Bremen
Uta Pursche, Rostock
Theresa Klose, Bochum
Matthias Pieper, Elmshorn
Alle Mitglieder im Vorstand und Beirat arbeiten ehrenamtlich. Darüber hinaus beschäftigt die Athenstaedt-Stiftung keine Mitarbeiter.
Transparenz
Initiative Transparente Zivilgesellschaft
Transparenz ist uns sehr wichtig. Deshalb haben wir uns der Initiative Transparente Zivilgesellschaft angeschlossen und verpflichtet die folgenden Informationen zu veröffentlichen: Transparenz
Vernetzung und Kooperation
Wir sind Mitglied im Bundesverband Deutscher Stiftungen.
Der Erfahrungsaustausch und ggf. Kooperationen mit anderen Stiftungen, sowie zeitnahe stiftungsrelevante Informationen vom Bundesverbandes sind für uns wichtig.
Derzeitiger Förderschwerpunkt
Der derzeitige Schwerpunkt der Athenstaedt-Stiftung ist die finanzielle und ideelle Förderung von gemeinnützigen Gesellschaften in Ladakh und insbesondere in Zanskar, einem Teilgebiet von Ladakh im indischen Himalaya.
Zanskar war bis 1834 ein Königreich und ist heute ein Teilgebiet von Ladakh, einem Unionsterritorium im Nordwesten Indiens. Das Gebiet war seit Jahrhunderten weitgehend isoliert und von zivilisatorischen Einflüssen im negativen wie im positiven Sinne abgeschnitten. Die ca. 15.000 Zanskaris sind überwiegend tibetischer Abstammung und leben zumeist in den Traditionen des tibetanischen Buddhismus.
Marianne Athenstaedt und wir, die Gremienmitglieder der Stiftung, haben uns auf vielen Reisen nach Ladakh und Zanskar über die örtlichen Probleme und Bedingungen, mit denen die einheimische Bevölkerung ringt, umfassend informiert.
Das Ziel unseres Engagements ist es der Jugend von Ladakh/Zanskar durch eine gute Schul- und Berufsausbildung eine Chance auf eine lebenswerte Zukunft im eigenen Land zu geben.
Hierzu finden Sie viele Reiseberichte im Rückblick.
Die Partnerorganisationen in Zanskar und Ladakh
Die Athenstaedt-Stiftung kooperiert seit vielen Jahren mit der SECPAD Society (Social, Education, Cultural Preservation & Development), die 1997 von Mr. Sonam Namgyal gegründet wurde. Die SECPAD betreibt in Zanskar eine Schule für ca. 180 Schüler und Schülerinnen vom Kindergarten bis zur 10. Klasse. Zur Schule gehört auch ein Wohnheim für Kinder aus fernen Bergdörfern. Außerdem werden Frauen zu Schneiderinnen ausgebildet.
Weiterhin kooperieren wir mit der Lamdon Social Welfare Society, die insgesamt 9 Schulen betreibt. Neben der Lamdon Model Senior Secondary School in Leh gehören dazu noch 8 kleine Schulen in einigen Bergdörfern in Ladakh und Zanskar.
Auch die CENSFOOD (Centre for sustainable development and food security) gehört zu unseren Partnern, die Schulträger der „Himalayan International School Ladakh“ in Leh ist. Diese kleine Schule liegt im Stadtrandviertel Skalzangling von Leh, in dem überwiegend immigrierte, meist schulbildungslose und unterprivilegierte Familien leben aus abgelegenen Regionen Ladakhs, sowie aus Tibet und Nepal. Geplant ist der Bau eines kleinen Schulzentrums bis Klasse 10 mit angegliedertem Wohnheim. Letzteres insbesondere für Kinder aus der Nomadenregion Changthang, die wegen des Wanderns ihrer Familien mit den Herden keine Möglichkeit des anderweitigen Schulbesuches haben.
Alle Einrichtungen werden von engagierten Ladakhis betreut, die viel Erfahrung in Schulangelegenheiten und Entwicklungsarbeit haben und die Entwicklung der Projekte vorangetrieben können.
Unsere Partner sind alle als gemeinnützige Organisationen anerkannt und ehrenamtlich tätig. Sie unterstützen mit ihren Aktivitäten die Menschen um ihnen die Freiheit zu geben, ohne materielle Not selbstbestimmt und eigenverantwortlich ihr Leben zu gestalten und den Kindern eine gute Zukunft zu ermöglichen.
Wir haben diese Organisationen geprüft, kennen die handelnden Personen persönlich und können daher diese Organisationen uneingeschränkt empfehlen.
Gremien
Vorstand
Evelyn Reuter, Vorsitzende, Rostock
Dr. Klaus Schuback, Stv. Vorsitzender, Bad Schwartau
Andreas Götte, Hamburg
Franz Nitsch, Bremen
Beirat
Brigitte Heitmeier, Bremen
Uta Pursche, Rostock
Theresa Klose, Bochum
Matthias Pieper, Elmshorn
Alle Mitglieder im Vorstand und Beirat arbeiten ehrenamtlich. Darüber hinaus beschäftigt die Athenstaedt-Stiftung keine Mitarbeiter.
Transparenz
Initiative Transparente Zivilgesellschaft
Transparenz ist uns sehr wichtig. Deshalb haben wir uns der Initiative Transparente Zivilgesellschaft angeschlossen und verpflichtet die folgenden Informationen zu veröffentlichen: Transparenz
Vernetzung und Kooperation
Wir sind Mitglied im Bundesverband Deutscher Stiftungen.
Der Erfahrungsaustausch und ggf. Kooperationen mit anderen Stiftungen, sowie zeitnahe stiftungsrelevante Informationen vom Bundesverbandes sind für uns wichtig.
Die Stifterin
Marianne Athenstaedt wurde 1925 in München geboren. Die Schule schloss sie mit dem Abitur ab, danach folgten Arbeitsdienst, Ausbombung, Evakuierung, Kriegshilfsdienst und Rückkehr nach München. Während ihres Chemiestudiums an der Ludwig-Maximilians-Universität, das sie mit dem Diplom abschloss, lernte sie ihren späteren Ehemann Reinhard Athenstaedt kennen. Sie heirateten 1953.
Reinhard Athenstaedt übernahm das pharmazeutische Familienunternehmen in Bremen und auch Marianne Athenstaedt trat im Alter von 34 Jahren 1959 in das traditionsreiche, bereits seit dem 15. Juli 1885 bestehende Unternehmen Athenstaedt & Redeker ein. Nach dem plötzlichen Tod ihres Gatten im Jahre 1985 führte sie in der ihr eigenen sozialen und von allen Mitarbeitern geschätzten Art das Unternehmen weiter bis zu ihrem Ausscheiden 1998, nach 40- jähriger Tätigkeit.
Ihr war es ein großes Anliegen, mit der Belegschaft ihrer Firma, mit der sie sich sehr verbunden fühlte, in Kontakt zu bleiben. Deshalb organisierte sie jährliche Treffen mit ihren ehemaligen Kolleginnen und Kollegen, die sie als Freundeskreis für ihr Hilfsprojekt gewann.
Die Athenstaedt-Nachfolgergesellschaft verlegte 2001 nach Schließung des Produktionsbetriebes den Sitz des Unternehmens von Bremen nach München. Damit wurde für Bremen ein Kapitel traditionsbewusster Kaufmannskultur zunächst abgeschlossen. Nach dem Willen von Marianne Athenstaedt soll aber der Name Athenstaedt in Bremen weiterhin Gutes bewirken. Deshalb gründete sie am 15. Juli 2000 in ehrendem Gedenken an ihren Mann die gemeinnützige Reinhard und Marianne Athenstaedt-Stiftung mit Sitz in Bremen und bedachte die Stiftung testamentarisch. Damit lebt nach 116 Jahren sozial geführtem Familienunternehmen der Name Athenstaedt für Bremen weiter und wirkt in ihrem Sinn auf humanitärem Gebiet.
Nach wie vor trifft sich der Freundeskreis seit dem Tod von Marianne Athenstaedt 2004, weitergeführt von ihrem langjährigen Kollegen Franz Nitsch, der über viele Jahre mit großem Engagement die Stiftung als Vorsitzender des Vorstands geführt hat.
Gemeinsame Reisen hatten das Ehepaar Athenstaedt stets gen Osten geführt, zunächst viele Male in das alte Jugoslawien. Die Ferne tat sich ihnen erst 1975 mit Sri Lanka auf, damals Ceylon; es folgten China und für Frau Athenstaedt allein Russland, Mongolei, Bhutan, Pakistan und Indien.
1979 kam sie zum ersten Mal nach Ladakh. 1992 kehrte sie in den indischen Himalaya zurück und blieb in dem ehemaligen Königreich Zanskar „hängen“. Jedes Jahr lebte sie einige Monate in der kargen, durch hohe Berge von der übrigen Welt abgeriegelten Gegend mit den buddhistischen Einwohnern. Sogar einen ganzen Winter lebte sie bei ihren Freunden in Zanskar.
Sie hatte schnell erkannt, dass die liebenswerten Leute in ihrer Isolation zwar ihre Kultur und ein beispielhaftes Sozialverhalten bewahren konnten, die Jugend mangels guter Schulen jedoch keine Zukunft hat. So werden viele Kinder von ihren Eltern für eine bessere Ausbildung „nach draußen“ in eine weit entfernte Stadt geschickt, wo sie die modernere Zeit kennen lernen und schnell zu der Ansicht kommen, dass das Leben wohl überall einfacher ist als in Zanskar. Die Gefahr der Entvölkerung droht und damit der Untergang einer beachtlichen Kultur.
Aus diesem Grund reiste Marianne Athenstaedt bis 2002 jährlich nach Zanskar um mit dem Bau einer Schule zu helfen. Zur Aufbesserung der finanziellen Mittel brachte sie einen kleinen Bildband „Ladakh – Zanskar, Menschen und ihre Welt im Himalaya“ im Eigenverlag heraus. Mit ihrem unermüdlichen Einsatz und ihrer außergewöhnlichen Persönlichkeit konnte sie viele Menschen motivieren, sich für Zanskar zu engagieren. Mit Lichtbild-Vorträgen und Interviews, auch im Rundfunk, informierte Marianne Athenstaedt über die Tätigkeit ihrer Stiftung.
Am 12. Mai 2004 hatte sich Marianne Athenstaedt vor einem geplanten Vortrag über ihr geliebtes Zanskar zu einer kurzen Erholung niedergelegt. Von diesem Schlaf ist sie nicht mehr aufgewacht.
Wir, die Mitglieder der Stiftung und Freunde, setzen ihre Arbeit fort. In ihrem Sinne helfen wir den Zanskaris weiter.
Interview von Marion Kotta in der Reihe „Gesprächszeit“ im Nordwestradio mit Marianne Athenstaedt aus dem Jahre 2003:
Quelle: © Radio Bremen – www.radiobremen.de
Radiointerview in der Reihe „hr1-MERIDIAN“ im Hessischen Rundfunk mit Marianne Athenstaedt aus dem Jahre 2002:
Quelle: © Hessischer Rundfunk – www.hr.de