REISEBERICHT

Bericht über den Besuch der SECPAD School in 2019 durch Monika und Jakob Prechtl

von Monika und Jakob Prechtl

Die vom SES aufgestellte Task-List war im Wesentlichen eine Fortsetzung des Vorjahres-Einsatzes und umfasste die Weiterbildung in Didaktik und Methodik, die Konsolidierung der Fachkenntnisse und Unterrichtskompetenzen sowie die Veranschaulichung einfacher Experimente für die Science-Lehrer. Optional sollten technisch-mechanische Fähigkeiten an „Schul-Techniker“ vermittelt werden.

In diesem Jahr konnten wir sofort am ersten Tag nach unserer Ankunft an der SECPAD-School mit dem Lehrertraining beginnen. Zum einen kannten wir die Unterrichtssituation vor Ort, zum anderen brachten wir Lehrmaterial -entsprechend unserer Zielsetzung- mit, um die Kenntnisse der Lehrkräfte in den Fächern Physik, Chemie und Biologie zu erweitern und zu strukturieren.

Die Lehrersituation hatte sich ein wenig verändert. Von den vier Lehrkräften, die wir im Schuljahr 2018 trainierten, waren nur noch zwei in den naturwissenschaftlichen Fächern eingesetzt. Eine Lehrerin hat eine staatliche Stelle angetreten und eine weitere unterrichtet nun im LKG und UKG. Dafür war eine junge Lehrerin eingestellt worden, allerdings mit einem Abschluss in Social Studies (Geographie, Geschichte, Politik), die nun Science unterrichtet. So galt es für uns, den drei Science- Lehrkräften in diesem Jahr in ausreichendem Maß gerecht zu werden.

In Anbetracht der Tatsache, dass im Oktober 2019 eine 9. Klasse und im Jahr 2020 eine 10. Klasse an der SECPAD-School eröffnet werden soll, legten wir unseren Fokus darauf, dass der Senior-Teacher, der jetzt Science in den Jahrgangsstufen 7 und 8 unterrichtet, für die Klassen 9 und 10 vorbereitet wird (Themenbereiche: Genetik und Evolution) und der Wissensstand des Lehrers, der jetzt in den Jahrgangsstufen 4-6 unterrichtet, auf die Jahrgangsstufen 7/8 erweitert wird. Die neu eingestellte Lehrkraft wurde für die Jahrgangsstufen 4-6 vorbereitet.

Wichtig war uns beim diesjährigen Lehrertraining, dass die einzelnen Unterrichtseinheiten in den Fächern Physik, Chemie und Biologie nicht isoliert betrachtet wurden, sondern im Kontext des curricularen Lehrplans erkannt wurden. Wir verglichen deshalb die einzelnen Kapitel in den Schulbüchern der jeweiligen Jahrgangsstufen und versuchten den Lehrkräften eine vorausschauende Arbeitsweise zu vermitteln. Unter anderem war dabei auch der mitgebrachte, selbst erstellte „Leitfaden Biologie“ eine wertvolle Hilfe.

Vorgehensweisen:

In den Trainingseinheiten am Vormittag wurden Sachkenntnisse besprochen, die dann in den Nachmittagseinheiten intensiviert wurden, indem die jeweilige Lehrkraft ihren Kollegen den erworbenen Wissensstand repetierte und Fragen dazu beantwortete. Dies alles erfolgte dann in der Landessprache Bothi, da wir feststellten, dass die vorherrschende Unterrichtssprache Bothi oder eine Mischung aus Bothi und Englisch ist.

Experimente, die wir z.T. im vergangenen Jahr eingeführt hatten, und neue Versuche verstärkten die Wiederholungseinheiten. Ein mitgebrachtes Buch mit sehr alltagsnahen physikalischen Phänomenen bzw. Anwendungen tat dabei gute Dienste.

Und nicht zuletzt konnten die doch zuweilen anstrengenden Teaching-Einheiten mit einem selbst entwickelten Chemie-Memory abgerundet und aufgelockert werden.

Computergestützter Unterricht:

Die Schule erwarb in diesem Jahr acht neue Desktop-Computer sowie zwei Laptops. Dank der Unterstützung von IT-Experten aus Dharamsala konnten an den Computern Lern-Apps installiert werden, mit Hilfe derer wir den Lehrkräften eine Methodik an die Hand gaben, so dass die Schüler/innen auch selbstständig lernen und wiederholen können.

Technical Skills:

Über die Lehrerfortbildung hinaus konnten den Schülern aus der 7. und 8. Klasse beim Wiederaufbau des im vergangenen Winter eingestürzten Gewächshauses am School-Hospital Kenntnisse und Fähigkeiten der Metallbearbeitung (Messen, Bohren, Sägen, Biegen, Montieren) vermittelt und ihnen dabei eine koordinierte Arbeitsweise näher gebracht werden.

Es wurde zunächst besprochen, wie die tragende Struktur mit den spärlich vorhandenen Mitteln verstärkt wiederaufgebaut werden könne um künftig den Schneelasten im Winter standzuhalten. Mit vor Ort verfügbaren Ersatzteilen, die ursprünglich für ein weiteres Gewächshaus vorgesehen waren, schien dies möglich und so war der Plan schnell gefasst. Die Arbeiten wurden dann mit großem Eifer sowie fast nicht zu bremsenden Tatendrang umgesetzt und das Gewächshaus innerhalb weniger Nachmittage wieder hergestellt. Auch wenn dabei viel improvisiert werden musste, waren am Ende alle stolz auf das Erreichte.

Monika und Jakob Prechtl